Was sind Besenreiser?
Besenreiser sind, ähnlich den Krampfadern, sichtbar erweiterte, venöse Blutgefäße der Beine. Der Name Besenreiser entstand, weil diese Äderchen in ihrer Form und Art der Verzweigung den kleinen Ästchen ähneln, welche früher zu Kehrbesen zusammengebunden wurden. Besenreiser sind in der Regel ungefährlich, aber für viele Menschen ein ästhetisches Problem, das bis zu 40 Prozent aller Frauen und 15 Prozent der Männer betrifft. Sie können allerdings auch ein erster Hinweis auf eine angeborene Bindegewebsschwäche sein. Dann sind sie unter Umständen nur ein Vorläufer einer Venenschwäche, die später zu Krampfadern führen könnte.
Eine Venenuntersuchung durch einen Phlebologen ist daher immer angezeigt, bevor Besenreiser behandelt werden.
Was geschieht bei einer Besenreiser-Verödung?
Der Wirkstoff Polidocanol ist seit rund 50 Jahren auf dem Markt und zugelassen für die Verklebung von Ösophagus-Varizen-Blutungen, zur Behandlung von Hämorrhoiden und Krampfadern der Beine. Off-Label (Verordnung eines Arzneimittels außerhalb des durch die Arzneimittelbehörden zugelassenen Gebrauchs) gewinnt das Sklerosierungsmittel zur Behandlung gegen manche Organzysten, die Kniekehlen-Zyste, bei Sehnenentzündungen und speziellen Wirbelsäulenarthrosen an Bedeutung. Darüber hinaus wird es Off-Label zur medizinisch-kosmetischen Anwendung gegen Besenreiser eingesetzt.
Die Verödung von Besenreisern erfolgt durch die Punktierung mit einer sehr feinen Nadel und der Injektion des verödenden Wirkstoffs. Dieser kann sich in den Gefäßen ausbreiten und die Besenreiser veröden. Anschließend werden die zerstörten Besenreiser vom Körper abgebaut. Die Sklerosetherapie ist gut verträglich und beliebig oft wiederholbar.
Nach dem Eingriff wir eine feste Watterolle auf die behandelte Stelle geklebt. Danach sollten Sie Kompressionsstrümpfe verwenden oder die Areale mit Bandagen umwickeln. Kompressionsstrümpfe erwerben Sie am besten vorab in der Apotheke oder im Fachhandel. Sie können nach der Behandlung sofort weiterarbeiten.
Je nach Ausmaß sind eine oder mehrere Behandlungen erforderlich, um die Besenreiser vollständig zu entfernen. Mit einer Neubildung an der behandelten oder anderen Stellen muss gerechnet werden.
Nebenwirkungen der Besenreiser-Behandlung
Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schmerzen während der Injektion, das Neu- oder Wiederauftreten von Blutgefäßen, die vor der Behandlung nicht zu sehen waren, Hautverfärbungen (z.B. Hyperpigmentierungen) und lokale Blutgerinnsel. Allergische Reaktionen sind sehr selten, aber nicht auszuschließen. Es können darüber hinaus selten auch einmal Erosionen und Nekrosen, vorübergehende zentral-neurologische Symptome (Parästhesien oder Paresen), vorübergehende Sehstörungen und Migräneattacken auftreten. Über Ihre individuellen Erfolgsaussichten und Risiken der Behandlung kläre ich Sie gerne in einem eingehenden Beratungsgespräch auf.
Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen
- Bekannte Allergie auf das Sklerosierungsmittel
- Schwere Systemerkrankung
- Akute tiefe Venenthrombose
- Lokale, im Bereich der Sklerosierung gelegene oder schwere generalisierte Infektionen
- Längerfristige Immobilität oder Bettlägerigkeit
- Fortgeschrittene arterielle Verschlusskrankheit im Stadium III oder IV nach Fontaine
- Bekanntes symptomatisches offenes Foramen ovale
- (PFO) (für die Schaumsklerosierung)
Relative Kontraindikationen
- Schwangerschaft undStillzeit
- Beinödem, nicht kompensiert
- Diabetische Spätkomplikationen (z.B. Polyneuropathie)
- Arterielle Verschlusskrankheit im Stadium II nach Fontaine
- Schlechter Allgemeinzustand
- Bronchialasthma